
Haltung von Alpakas
Die Haltung dieser intelligenten, gutmütigen und geselligen Tiere ist unproblematisch.
Bedingt durch die karge, nährstoffarme Vegetation ihrer Heimat sind sie hervorragende Futterverwerter. Als reine Pflanzenfresser stellen Heu und Gras ihre Hauptnahrung dar. Gelegentlich lieben sie es auch an Dornen und Gestrüpp zu knabbern. Die Zufütterung von Kraftfutter ist umstritten, kann jedoch bei trächtigen und säugenden Stuten sinnvoll sein. Frisches Wasser und Mineralien sollten jederzeit zur Verfügung angeboten werden. Anders als viele heimische Weidetiere haben Alpakas keine Hufe, sondern sind so genannte Schwielensohler. Ihr weicher Tritt schont so die Grasnarbe. Die Weideflächen werden gleichmäßig und konsequent abgegrast. Zudem legen sie sich nur an wenigen Stellen ihre Kotplätze an, wodurch die Weide insgesamt sauber bleibt - Sie stellen also eine echte Alternative zur Beweidung empfindlicher und schwer zugänglicher Flächen dar.
Die Farbenvielfalt der edlen Alpakafaser, dem so genannten Vlies, ist beeindrucken. Man unterscheidet 16-24 Farbtöne. Diese reichen von schwarz, grau über braun, apricot bis hin zu einem reinen weiß. Es kommen auch gescheckte Tiere vor.
Wer sich ernsthaft überlegt Alpakas anzuschaffen, muss wissen, dass es sich hierbei um Herdentiere handelt. Zwei Tiere sind absolutes Minimum. Beobachtet man jedoch das Verhalten der Tiere, so stellt man fest, dass die Herde mit jedem weiteren Tier ruhiger und souveräner auftritt. Also, je größer die Herde, umso wohler fühlen sich die Alpakas. Ansonsten sind Alpakas äußerst anspruchlos. Sie werden ganzjährig auf Weiden gehalten. Flächenmäßig benötigen 2 Tiere ca. 1000qm Grünland. Pro weiteres Tier rechnet man ca. 100qm mehr. Idealerweise sollte die Fläche so groß sein, dass das natürliche Futterangebot ohne Düngung für die Tiere ausreicht. Alpakas bevorzugen gemäß ihrer Heimat magere Wiesen, gerne auch steinige Hänge. Als Umzäunung hat sich ein Knotengeflechtzaun mit einer Höhe von 1,40m bewährt. Als Unterkunft für die Alpakas genügt ein Understand, der ihnen ein trockenes, zugfreies Plätzchen bietet. Es bieten sich auch alte Ställe oder Scheunen an. Als Faustregel gilt: 2 qm Stallfläche pro erwachsenem Tier sind optimal. Isolieren für den Winter ist nicht notwendig, da Minustemperaturen den Tieren nichts ausmachen. Viel wichtiger ist, dass ihnen im Sommer jederzeit ein Schattenplatz zur Verfügung steht. Insgesamt brauchen Alpakas keine aufwändige Pflege. Sie sind kaum krankheitsanfällig. Um einem Parasitenbefall vorzubeugen sollte man sie jedoch regelmäßig entwurmen. Einmal im Jahr werden die Tiere geimpft und geschoren. Gelegentlich sollten die Zehennägel kontrolliert und falls nötig gekürzt werden. Wie bei allen Tierhaltern gilt auch bei Alpakahaltern: Je besser ich mein Tier kenne, umso eher fallen mir negative Veränderungen auf.
"Spucken".........Nein, nein keine Angst.
Alpakas sind zu Unrecht mit diesem Vorurteil behaftet. Spucken ist ein natürliches Verhaltensschema dieser Tiere innerhalb der Herde. Sie setzen es ein, um die Rangordnung festzulegen und Jungtiere zu erziehen. Bereits gedeckte Stuten signalisieren einem Hengst, dass sie bereits trächtig sind. So muss es sich schon um einen Zufall handeln, wenn man tatsächlich in die "Spucklinie" eines Alpakas gerät. Böse Absicht ist es sicherlich nicht!
Sie interessieren sich intensiver für Alpakas? Eine sehr gute Entscheidung, die sie sicher nicht bereuen werden! Alpakas sind Wolllieferanten auf höchstem Qualitätsniveau, Weidetiere, Landschaftspfleger, Helfer in der tiergestützten Therapie oder sanfte Haustiere zur Bereicherung des Familiienlebens.
Sollten sie weitere Fragen haben, würden wir uns freuen, Ihnen weiterhelfen zu können!

